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 Markt-Sprache 

 

Wisse, was Du sagst!
Dieser Hinweis mag überflüssig scheinen, ist aber dennoch vonnöten. Bei aller Lust an veralteten Worten schleichen sich nämlich manchmal kleine peinliche Fehlerchen ein, die flugs von anderen abgelauscht werden und so allmählich die Runde machen.
Ganz besonders beliebte sprachliche Stolpersteine sind beispielsweise:
 
Atzung
bedeutet nicht: "den Durst löschen",
sondern: "füttern, nähren, beköstigen".
Atzung stillt also nur den Hunger.
 
um etwas heischen
bedeutet nicht: es zu "erhaschen, erringen, treffen, bekommen",
sondern: "begehren, erbitten, fordern, nach etwas streben".
Wenn Herolde beim Turnier verkünden, ein Ritter heische mit seiner Lanze ein bis drei Ringlein, so gilt das ganz gewiß beim Anritt. Über den Erfolg der Übung verrät uns dies aber nichts.
 
hold
bedeutet nicht: "wohlgeraten, ansehnlich",
sondern: "wohlgesonnen, zugetan, geneigt".
Von daher ist die gern verwendete Anrede "holde Jungfer" schon durchaus gewagt. Die Anrede "holder Recke" allerdings sollte stets nur mit Bedacht erfolgen.

 

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Hajo Dreyfuß
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